Ein Jahr ins gelobte Land! Hier erfahrt ihr mehr über mein Leben vor Ort.

Freitag, 30. September 2011

Glaube vs. Realität

Es ist ein kein Geheimnis das ultraorthodoxe Juden eine Belastung des israelischen Sozialsystems darstellen, aber wo ist die Grenze zwischen gemäßigten und konservativen?
Ein kleiner Beitrag meines Verständnisses.

Heute Morgen hatte ich keine Lust mehr! Ich kam zum Schluss das ich einfach viel zu viel Zeug im Zimmer hatte, für das ich sowieso keine Verwendung hatte. Als ich meinen Fernseher packte und raustrug kam Dana, eine der Guides, auf mich zu und verwies auf zwei Personen, die am  Haupteingang von Beit Perry standen. Diese 2 Personen hatten ein Problem, welches eigentlich keines sein sollte. Die Sicherung der Klimaanlage war in ihrem Appartement rausgesprungen. Sie nahmen mich mit zu ihrem Appartement und baten mich die Sicherung wieder einzuschalten. Mit einem einfachen "Klick" war das dann getan und zur Belohnung bekam ich eine eiskalte Coke und ein Schnitzel mit Bratkartoffeln.
Warum sie das nicht selber machen konnten? Während den Feiertagen ist es manchen Juden schlichtweg untersagt Dinge an zufassen, die mit Elektrizität in Verbindung stehen. So auch Sicherungen. Vor den Feiertagen wird alles per Zeitschaltuhr genau eingestellt.
Ob diese Thematik explizit in der Tora thematisiert wird wage ich zu bezweifeln und somit bleibt es Auslegungsache. Viele Juden sehen das auch gar nicht so dramatisch und betätigen Sicherungschalter ohne viele Gedanken. Aber wo ist die Tragfähigkeit solcher Auffassungen? Man könnte es als einfach dumm bezeichnen, aber vielleicht ist es vielmehr Disziplin die man heutzutage vermissen kann, wenn man denn möchte.

Schnitzel sind vielleicht das beliebteste Gesprächsthema der Israelis und so unterhielt ich mich eine Weile mit der Mutter des Hauses darüber.
Ich bestätigte ihr mehrfach den ordentlichen Geschmack ihrer Schnitzel und fügte hinzu, dass Champignonrahmsauce doch vorzüglich zu  Schnitzeln passen würde. Und noch als die Worte aus mir heraussprudelten wurde mir bewusst, das das nicht koscher war.

 "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
 - Konfuzius

Montag, 26. September 2011

Israelische Mentalität 1.0

"Wie wechselt ein Araber seine Glühbirne? Gar nicht, er lässt sie sich von seinem jüdischen Nachbarn wechseln" (bekannter israelischer Spruch)

Freitag, 23. September 2011

See Genezareth

Montag Morgen in aller Frühe (10 Uhr) ging es mit den Friends in den Norden. Das Ziel: Tiberias am See Genezareth. Dieses Foto war das Erste was ich aus dem Bus heraus machen konnte.
Hinter dem See öffnet sich die Hochebene der "Golan Heights" und dahinter die Grenze zum Libanon. Am Ersten Tag am See wurde eine Kutschentour in einem Kibutz in der Nähe unternommen. Am nächsten Tag gingen wir  Kanufahren und anschließend ging man im See schwimmen. Am Donnerstag fuhren wir auf einen Berg in den "Golan Heights". Von seiner Spitze hatte man einen wundervollen Ausblick auf den
Libanon. Es ist schwer mit einer Kamera  das zu vermitteln, was man sofort spürt, wenn man da ist. Es ist die Präsenz der Vergangenheit in jedem was man sieht. Geschwafel hin oder her, den Friends machte es sichtlich Spaß. Das spürte man vorallem daran, dass "Zwischenfälle" seltener wurden. Jedem der Guides wurde via Morgen- und Abendschicht ein Friend zugeteilt. Dadurch war auch zum ersten mal eine nahezu perfekte Betreuung der Friends möglich.







nationalbewusste Bootsfahrt
Nun ist wieder einmal Schabbat und ich bin wieder zuhause.  Heute Morgen hat es das erste Mal geregnet und auch wenn es nur ein paar Tropfen waren, so sind diese doch der Anfang des Winters. Die Israelis freut das, denn in den letzten Jahren ist Israel immer trockener und trockener geworden. Der See Genezareth, Israels Süßwasserzufuhr ist angeschlagen und nahezu jeder Israeli ist sich dessen bewusst. Ich bin gepannt was das Wetter bringt und halte so lange den Wasserhahn beim Zähneputzen geschlossen.







"

Freitag, 16. September 2011

Montag, 12. September 2011

Arbeit, Spaß und Sonnenschein

Seit ich letzte Woche Montag mit der Arbeit in Hadassim angefangen habe hat sich einiges verändert. Die Arbeit macht wahnsinnigen Spaß und steigert sich je mehr man über die Friends (Autisten) lernt. Das A und O ist und bleibt allerdings Geduld und noch mehr davon.

Eine solche Einrichtung wie Hadassim - ob es die  in Deutschland geben könnte?  Ganz klar nein!!!!
Abgesehen von den stündlichen Stromausfällen ein hochmodernes Haus in optimaler Lage. Das einzige Probleme ist die israelische "Balagan- Philosophie" (zu deutsch: Chaos). Das fängt bei kleinen Dingen an und endet stets in hektischem Tumult. Aber nehmen wir mal unsere kulturelle Brille ab, denn immerhin sind wir ja nicht in Deutschland.
Letzte Woche waren wir mit den Friends aus Beit Perry auf einem Konzert im Stadtpark von Ra'anana. Die Musik war echt ätzend aber den Friends (und leider vielen Anderen) gefiel es wirklich gut. Die Stimmung war ausgelassen und heiter.
So etwas wäre in Deutschland ebenfalls nie möglich gewesen. Ich habe einige Zeit darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass uns einfach der unbefangene (südländische?) Umgang mit beeinträchtigten Personen fehlt. Dazu müssten wir weniger bürokratisch als viel mehr spontan die Dinge in die Hand nehmen. Zurück  zur Arbeit. Jeden Morgen mache ich mit der High-Function Group einen Spaziergang durch die umliegende Hügellandschaft. Um 10 Uhr wird gefrühstückt und anschließend bis zum Mittagessen getöpfert. Danach varriert das Programm wieder stark, bis die Friends um 15:25 von dem Bus abgeholt werden (Was für eine Uhrzeit oder nicht?). Den optimalen Umgang gibts es nicht. Am Besten ist eine Mischung aus Diskretion und Witz (Für mich funktioniert das ganz gut).
Nichts desto trotz gibt es immer auch schwierige Momente, gerade wenn sich die Autisten selber in Rage bringen und selber verletzen. Gerade in solchen Situationen verpüre ich auch Resignation und Trauer. In gewisser Weise sage ich mir , dass es doch irgendwie Kinder sind, die manchmal noch nicht genau wissen, was sie machen. Als christlicher Mensch sicherlich eine gute Vorstellung, weßhalb sich ein Bemühen lohnt. 
Ich möchte mit einem Satz meiner Arbeitskollegin Lital abschließend:  
                                                          
                                "Man investiert viel aber man bekommt auch viel zurück" 

Montag, 5. September 2011

Hadassim

Shalom,
Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag in Hadassim, der Beschäftigungsstelle für viele Autisten im Einzugsgebiet von Tel Aviv. Neben Tonarbeiten, Malen und Schrauben einsortieren, bietet ein kleiner Garten einen abwechslungsreichen Alltag. Dabei sind die Autisten in Lower-/ Middle- und Higherfunctiongroups aufgeteilt.
Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Wochen, zumal ich heute den ersten "Checkpoint" in Israel passiert habe, auch wenn dieser eher einem Gartenhaus ähnelte.
Am Mittwoch kommen (wahrscheinlich) 2 neue Freiwillige und dann wirds eng in Beit Perry.
Ich nehms israelisch und laste mir nicht zu viel Verantwortung auf,
bis dahin,
Peter

P.s. Ich brauch Fotos ich weiß 

Samstag, 3. September 2011

Tel Aviv

Gestern in Tel Aviv gewesen. Verdammt große Stadt und man findet sich nicht wirklich zurecht. Ausgehen ist kein Problem, man sollte allerdings in bestimmten Bezirken darauf achten mindestens 23 zu sein und die indische Staatsbürgerschaft zu besitzen.
Notiz an mich: Nie mehr nach dem Weg fragen.

Heute ist Schabbat und die Stadt schläft.In diesem Moment sitze ich am Fenster von Matthias und Johannes Appartment lausche dem fremden Gesang in der Ferne.

Donnerstag, 1. September 2011

Irgendwie da!

Irgendwie da! Das trifft es wohl am Besten. Am Flughafen noch ein bisschen Stress mit Zollbeamten gehabt. Genauso sicher, wie uns das Abholen versichert wurde, wurden es Hannah und ich natürlich nicht und um 5 Uhr Morgens stand man dann vor verschlossenen Türen in Ra'ananna.
Nichts desto trotz die Stunde schlaf bekommen, die man braucht um sich durch die tropischen Klimate des Tages hier zu kämpfen.

Israelischen Mitfreiwilligen kennengelernt. Im Endeffekt ist es immer noch warm. Sonntag erster Arbeitstag.